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Teilentfernung von Gaumenmandeln ambulant mithilfe von Laser - Seit Juli 2019 auch Kassenleistung

Flsternde Kinder Fotolia 53283567 XS HNOWenn Kinder schnarchen und/oder häufiger Schnupfen haben bzw. einen chronischen Schnupfen entwickeln, sind die Ursache häufig vergrößerte Gaumenmandeln (Tonsillen). Oft wird fälschlicherweise der Schnupfen als die Ursache für das Schnarchen gesehen, dabei kann es genau umgekehrt sein: Aufgrund von vergrößerten Gaumenmandeln sind die Atemwege behindert und Schleim wird zurückgehalten. Die „Schniefnase“ ist in diesem Fall die Folge der vergrößerten Gaumenmandeln und nicht umgekehrt. Bei derlei Symptomen ist zumindest die teilweise Entfernung der Gaumenmandeln in Erwägung zu ziehen. Weitere Anzeichen für einen Eingriff sind: Halsschmerzen, Schluckbeschwerden oder ernsthafte Mandelentzündungen (Anginen).

Dabei muss zwischen den Vor- und Nachteilen gegenüber der kompletten Mandelentfernung (Tonsillektomie) abgewogen werden. Als Vorteile für eine teilweise Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillotomie) gelten der Erhalt der Funktion über das belassene Mandelgewebe, deutlich geringere und kürzer anhaltende Wundschmerzen sowie das äußerst geringe Nachblutungsrisiko. Da ein Teil der Gaumenmandeln im Gaumengewebe verbleibt, können allerdings erneut Entzündungen auftreten. Sollten diese chronisch werden, muss eine komplette Entfernung der Mandeln erfolgen.

Die teilweise Entfernung der Gaumenmandeln wird in der Regel ambulant mithilfe eines Lasers vorgenommen. Dieser hat gegenüber den herkömmlichen Operationsmethoden den Vorteil, dass durch die Lichtenergie Blutgefäße sogleich verschlossen werden. Die komplette Entfernung der Mandeln muss stationär erfolgen, weil der Patient aufgrund des erhöhten Nachblutungsrisikos unter Beobachtung bleiben muss. Normalerweise beträgt der Aufenthalt in der Klinik 5 Tage.

Seit dem 1. Juli 2019 gehört die ambulante Teilentfernung der Gaumenmandeln in Deutschland zur Regelversorgung und wird von der Krankenkasse bezahlt.